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Erneut würde ein realitätsferner EU-Vorschlag für steigende Mieten und teurere Immobilienpreise im geringpreisigen Segment sorgen

 

Würde man ein Drehbuch schreiben, indem die Brüsseler Bürokraten wirklich niemandem einen Gefallen tun, der mit Immobilien zu tun hat – Das ist nunmehr jeder, der nicht auf der Straße lebt! -, dann ginge der Oscar in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ erneut an die Europäische Union. Vielleicht aber darf man 2021 in der EU auch auf die Idee kommen, sich praxisbezogenen Rat zu suchen!?

Man braucht kein Immobilienexperte zu sein, um zu erkennen, dass die Leidtragenden natürlich einmal wieder die Mieter sind und auch vor allem die Mittelschicht, die sich den
Traum von den eigenen vier Wänden ermöglichen möchte. Öffentliche und nicht bewohnte Bauten sollen laut dem Vorschlag bis 2027, Wohnungen und Häuser bist 2030 renoviert werden sowie Neubauten ab 2030 vollständig klimaneutral sein.
Meine 1. Frage: Welche Handwerker sollen das machen? Es gibt jetzt schon keine verfügbaren Kapazitäten.

Meine 2. Frage: Wer soll das bezahlen? Diese Frage ist… rhetorisch!!! Ergo: Wie immer die Mieter und die Käufer von Eigentumswohnungen, da die Sanierungsmaßnahmen auf den Kaufpreis oder die Miete umgelegt werden.
Meine 3. Frage: Verbraucht der Import der Holzfaserdämmplatten aus China via Frachtschiff vielleicht sogar mehr CO2 als die nicht gedämmte Fassade? Müsste man einmal ausrechnen… (Nur als „Denkanstoß“!)

Dieser EU-Vorschlag ist also eine kontraproduktive Politik fürs Gewissen!

Jeder sollte sich die folgende Frage stellen: Bin ich bereit, 400€ mehr Miete zu zahlen, um nach zwei Jahren Baustelle ein paar CO2-Werte einzusparen? Ich persönlich bin es nicht! Das Klima wird nicht mit der Hausdämmung gerettet.

Kann es ein wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes sein? Eventuell. Aber lasst doch bitte die Eigentümergemeinschaften und Eigentümer selbst entscheiden. In manchen
Mietstrukturen bedeutet eine solche Modernisierungsmaßnahme samt Sonderumlage auf den Mieter ein ganz neues Mietniveau. Rentner, Kindergärtner, Familien müssten womöglich ausziehen…

Herzliche Grüße,

Damian Fenner

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